Am Vorabend des 1. Mai hat die SPD Düsseldorf zusammen mit den Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreisen eine Online-Veranstaltung zum Thema „Minijobs – Armutsfalle in der Rente?“ organisiert. Unter reger Teilnahme diskutierten über 40 interessierte Zuschauende mit den beiden Referentinnen Maria Noichl und Ina Spanier-Oppermann 1 ½ Stunden zu den verschiedensten Aspekten des Themas „Minijob“. Ina Spanier-Oppermann, Mitglied des Landtages NRW sowie stellvertretende AfA Vorsitzende machte den Anfang. Nach einer kurzen Bestandsaufnahme was Minijobs sind und welche Rechte Minijober*innen haben (zum Beispiel das Recht auf Urlaubstage) kam sie zu dem Schluss, dass „diese Rechte in der Praxis oft umgangen oder sogar verweigert werden“. Klare Worte, die verdeutlichen, dass ein Machtgefälle zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen auf Minijob-Basis besteht. Außerdem stellte sie klar, dass Minijobs auf der Basis geschaffen wurden, Frauen dazu zu animieren, ein wenig Geld in den Haushalt beizutragen. Es sei nie der Plan gewesen, dass Frau von einem Minijob leben kann, so Spanier-Oppermann.
Politisch wurde der Vortrag, als es darum ging, wie CDU und FDP in NRW sich mit der Thematik Minijob auseinandersetzen. In Nordrhein-Westfalen wurde von der schwarz-gelben Regierung nun beschlossen, den Höchstsatz des Minijobs von 450 Euro auf 530 Euro anzuheben. Damit erschwert man es Menschen in dieser Branche, der Minijob-Falle zu entkommen. Ina Spanier-Oppermann machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass „die Wirtschaft und ihre Belange absolut im Fokus standen“.
Im zweiten Part des „Talk in den Mai“, hat die AsF-Vorsitzende und MdEP Maria Noichl einen klaren Fokus auf die Gleichstellung von Mann und Frau gelegt. Mit den Worten „der Staat darf nicht auf dem Sofa bleiben und warten, dass was passiert“, verdeutlichte sie die Pflicht des Staates aktiv an der Gleichstellung von Mann und Frau in allen Aspekten des Lebens zu arbeiten. Deutlich wurde die „Armutsfalle Minijob“ als Maria Noichl ausrechnete, dass eine Erwerbstätige Person im Minijob nach 40 Jahren Arbeit eine Rente von gerade einmal 160 Euro bekommen würde. Minijobs seien eine Mausefalle, die durch flexible Arbeitszeiten locken aber am Ende in der Altersarmut und in einer finanziellen Abhängigkeit von Partner*innen enden.
Deswegen findet AsF-Vorsitzende Maria Noichl, dass der Staat seine Fürsorgepflicht anerkennen sollte und in seinen Gesetzen einen Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Beschlüsse zu achten habe. Ganz konkret schlägt sie vor, den Mindestlohn zu erhöhen und somit Minijobs für Arbeitgeber*innen unattraktiver zu gestalten.
Die Veranstaltung endete mit einer angeregten Diskussion aller Teilnehmenden und wurde von der Düsseldorfer AsF-Vorsitzenden Dorothea Düsedau mit einer Danksagung an die Referentinnen beendet.