Stellungnahme der SPD Düsseldorf zu den Rassismusvorfällen am Schauspielhaus

Vor dem Hintergrund der rassistischen Vorfälle am Schauspielhaus spricht sich die SPD Düsseldorf für eine Reform der Führungsstrukturen und Leitungsgremien der städtischen Kulturbetriebe aus, um die Beschäftigten künftig wirksam vor Diskriminierung zu schützen.

Wir haben großen Respekt vor dem Mut des Schauspielers Ron Iyamu, die rassistischen Übergriffe am Schauspielhaus öffentlich zu machen und begrüßen, dass sich nun weitere Betroffene zu Wort melden.

Wir unterstützen das Schauspielhaus in der Absicht, alle Vorfälle lückenlos aufzuklären und diesen Prozess extern und unabhängig steuern zu lassen. Das kann aus unserer Sicht nur ein erster Schritt sein. Die verschiedene Fälle deuten daraufhin, dass es am Schauspielhaus ein grundsätzliches Problem gibt, das systematisch angegangen werden müssen.

Diskriminierungen werden durch steile Machtgefälle innerhalb von Einrichtungen begünstigt. Im Theater ist das zum Beispiel gegeben in der herausgehobene Rolle von Intendant*innen gegenüber der oft prekären Situation der Künstler*innen.

Auf den Prüfstand gehören daher auch die Führungsstrukturen und Leitungsgremien am Düsseldorfer Schauspielhaus. Der Auftrag der externen Untersuchung, die nun ansteht, muss auch Empfehlungen für eine Strukturreform umfassen, von denen auch andere Kultureinrichtungen profitieren sollen, um zu einer neuen Form kollegialer und partizipativer Führung zu kommen.

Diversitätsbeauftragte alleine reichen nicht, um Diskriminierungen am Arbeitsplatz zu begegnen. Es kann auch nicht die Aufgabe der Menschen sein, die selbst von Rassismus betroffen sind, darauf hinweisen zu müssen und dagegen vorzugehen. Es braucht Sensibilisierung und strukturelle Veränderungen, um das Problem nachhaltig zu bekämpfen.

Beispielsweise müssen allen Führungskräften und Mitarbeitenden klare Wege aufgezeigt werden, wie sie in Fällen von Diskriminierung handeln müssen – ohne persönliche Sanktionen befürchten zu müssen. Auch ein Leitbild oder Kodex ist nur dann von Nutzen, wenn er allen Ebenen bekannt und mit konkreten Maßnahmen hinterlegt ist. Sonst bleibt er ein bedeutungsloses Stück Papier. Wir hoffen, dass Ron Iyamu mit seiner Initiative dem Schauspielhaus diesen Weg eröffnet hat.