Umbau der Haltestelle Karolingerplatz als Chance nutzen

Ergebnis der Diskussion mit der Nachbarschaft: der Karolingerplatz muss autofrei werden!

Der Umbau der Haltestelle Karolingerplatz wird derzeit durch Stadt und Rheinbahn vorbereitet. Eine erste Präsentation der Planungen in der Bezirksvertretung 3 sorgte für Unmut. Zwar soll der Bahnsteig in Richtung Süden zukünftig endlich barrierefrei werden, jedoch wurden die vorhandenen Bäume auf der Westseite in Frage gestellt. Aus Sicht von Udo Figge (SPD), Ratsherr für Bilk, ein Unding. „Die Bäume prägen den Charakter an dieser Stelle von Bilk, eine Fällung kommt für mich nicht infrage.“ Damit liegt er auf einer Linie mit allen Fraktionen in der Bezirksvertretung.

Den anstehenden Umbau der Haltestelle nahm die SPD Bilk zum Anlass, mit den Anwohnerinnen und Anwohnern rund um den Karolingerplatz ins Gespräch zu kommen. Im Rahmen einer Abendveranstaltung in der Spieloase informierte Ratsherr Udo Figge über die Planungen. Im Anschluss moderierte Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund (SPD) eine offene Diskussion. Die zahlreich erschienenen Anwohnerinnen und Anwohner brachten sich intensiv mit weiteren Ideen zur Umgestaltung ein.

„Wir konnten von dieser Veranstaltung sehr viel mitnehmen“, fasste Udo Figge die Diskussion zusammen. „Ob Flüstergleise, neue Fahrradparkplätze und Fahrradwege, umfassende Barrierefreiheit sowie mehr Grün am Karolingerplatz – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben uns heute mitgegeben, dass wir Mut haben müssen, große Schritte zu machen und viele Ideen zu berücksichtigen, wenn wir Bilk noch lebenswerter machen wollen. Dazu gehört auch die Forderung, die Brunnenstraße an der Haltestelle Karolingerplatz für Autos in beide Richtungen komplett zu sperren.“ Diese Frage stand im Mittelpunkt der Debatte und fand große Unterstützung. Die Anlieferung der Geschäfte müsste sichergestellt sein, aber ansonsten sollte die Fläche den Fußgängern vorbehalten sein. Dabei hatten viele Diskussionsteilnehmer die Sicherheit der Kinder der Spieloase und der Schüler der benachbarten Berufsschulen im Blick.

Diese Idee unterstützt auch Sabrina Proschmann, stellvertretende Vorsitzende der SPD Bilk. „Das Quartier rund um das Friedensplätzchen zeigt, dass mit einer Verkehrsberuhigung eine lebenswerte Nachbarschaft entstehen kann. Der Karolingerplatz sollte zuerst den Menschen, die dort wohnen, den Bahnen der Rheinbahn und dem Radverkehr vorbehalten sein. Wir unterstützen die Anwohnerinnen und Anwohner und werden uns für diese Ziele jetzt einsetzen. Der Umbau durch die Rheinbahn ist eine Chance, die wir dafür nutzen wollen.“

Auch der Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund zeigte sich begeistert: „Wir hatten hier die Chance, von den Anwohnerinnen und Anwohnern zu hören, wo in ihrer Nachbarschaft der Schuh drückt. Nur so können wir die richtigen Konsequenzen ziehen. Deutlich wurde auch, dass wir die Umgestaltung der Haltestelle Karolingerplatz in ein größeres Konzept der Verkehrswende einbetten müssen, damit wir auf die berechtigte Sorge der Anwohnerinnen und Anwohner eingehen können, dass der Durchgangsverkehr nicht auf ihre Straßen ausweicht.“